Breivik
Ertappte mich angesichts der Berichterstattung vom Breivik-Prozep in Oslo bei dem Gedanken, daß man ihm den Kopf abschlagen und weltweit im Fernsehen zum letzten Mal zeigen sollte. Ihm gebührt eine Strafe, wie sie bei Leuten wie Ghadaffi, Saddam, Ceaucescu und Bin Laden als angemessen empfunden werden durfte.
Unsere Zivilisation geht mit dem Massenmörder Breivik aber anders um und zeigt, wie er lächelt und weint (beim Anblick seiner elenden Nazi-Symbole), den Gutachtern die Hand schüttelt. Man redet mit ihm, läßt ihn seine Ideologie erzählen. Was er getan hat ist aber so ungeheuerlich, so bösartig und hassenswert, daß das, was er dazu mit nachträglicher Affirmation sagt, zu nichts gut sein kann als den Opfern Hohn zu sprechen.
Fast ein bißchen sehnsüchsvoll dachte ich an frühere Zeiten mit ihren öffentlichen Hinrichtungen, die eine gewisse reinigende Funktion für die Gesellschaft gehabt haben mögen.
Breivik, der feige, elende Mordbube, der sich auf soldatische Ehre beruft, hat der zivilisierten Gesellschaft den Krieg nicht nur erklärt, sondern er hat ihn begonnen.
Es tut sich ein seltsames Vakuum auf, wenn man diese Szenen im Gerichtssaal sieht, wo er lächelt und mit seiner Kleidung und seinem gepflegten Bart nicht schlecht aussieht, vielleicht sogar wie einer, von dem man ein Auto kaufen würde. Er hat ihn nicht verdient, diesen milden Blick. Diese Abwesenheit von Haß. Hassen wir ihn den nicht? Ist er nicht unser Feind?
In der formalrechtlichen und medialen Art, wie wir das verarbeiiten, kommt der Haß nicht vor.
Ich hasse Breivik. Man sollte ihm in seine Zelle einen Strick geben, damit er selber das Notwendige tun kann, um sich aus dieser Zivilisation zu entfernen