ohrenblicke
Ohrenblicke
Seit ich ahne, wo du hinführst,
halt ich mich an dich.
denn dein Weg steht
am Himmel meines Lebens
er scheint mir zwischen Sternen eingefädelt
doch ich will sein Ziel nicht taufen
denn das wäre vergebens
Ich habe mit Minuten
und Stunden mich geplagt
ich wog sie und ich
zählte ihre Lichter
doch du hast diese Messbarkeit entmachtet
in maßlosen Momenten
strahln deine Gesichter
Und wenn ich nun versuche
mich in dir einzureihn
und dabei manchmal
andre einzuwinken
dann muß ich zugleich Fluß und Brücke sein
und muß zugleich marschieren
entschweben und versinken
Man kann sich selber hören,
doch meistens hört man mehr
man hört Geräusche, Stimmen,
Klang und Ton
sich selbst als Teil des Ganzen wahrzunehmen
geht mit den Augen kaum
doch mit den Ohren schon
Wenn Augen lauschen könnten,
sähn sie dich vielleicht,
doch jede Zeichnung
hat dich schon verloren.
Drum sind die blinden dir
ein Stückchen näher.
Wer hören kann der hört dich,
mit dem Blick der Ohren.